Elterninformation für Latein als 2. Fremdsprache
Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
mit der Einführung von G9 wird an der Weiltalschule Weilmünster neben Französisch auch Latein als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 angeboten. Latein ist Bestandteil des gymnasialen Bildungsgangs und gehört zum Fächerkanon unserer Schule.
Mit diesem Informationsblatt geben wir Ihnen / euch erste Informationen zu Latein als zweiter Fremdsprache. Gerne stehen wir für weitere Auskünfte zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Mareen Krüger und Anette Schmittel
Latein als zweite Fremdsprache
Wer lernt Latein?
Latein ist traditionell die Sprache des Gymnasiums. Wieso sollten also unsere Gymnasiasten nicht die Gelegenheit erhalten, ihren Fähigkeiten entsprechend in besonderer Weise herausgefordert und gefördert zu werden?
Was erwartet Latein?
Schülerinnen und Schüler, die Latein als zweite Fremdsprache wählen möchten, sollten bestimmte Voraussetzungen dafür mitbringen:
- Möglichst gute Leistungen in Deutsch Englisch
- Konzentrationsfähigkeit
- Lernwille
- Ausdauer und Durchhaltevermögen
- Interesse an Sprache und der Funktion von Sprache
- Freude am Umgang mit (fremd-sprachlichen) Texten
- den Wunsch, die Antike und ihren Alltag, ihre Geschichte, Denkweise, Kultur und Literatur kennenzulernen
Welche Schwerpunkte setzt der Lateinunterricht?
Der Unterricht im Fach Latein unterscheidet sich von dem einer modernen Fremdsprache und eröffnet somit neue Wege des Erlernens einer Sprache:
- Die Unterrichtssprache ist Deutsch; Schülerinnen und Schüler brauchen sich nicht auf eine fremde Aussprache einzulassen.
- Die Grammatik des Lateinischen wird auch systematisch erlernt, so dass Lateinschülerinnen und -schüler ein vertieftes Verständnis für grammatische Strukturen überhaupt entwickeln.
- Die Arbeit mit Sprache und Texten steht im Mittelpunkt. So sollen die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht lernen, sich auf einen lateinischen Text einzulassen, genau hinzusehen, die Texte ins Deutsche zu übersetzen, Zusammenhänge zu überblicken und Aussage und Intention des Textes kritisch zu bewerten. Zurückhaltende Schülerinnen und Schüler haben genügend Zeit, sich in den lateinischen Text hineinzudenken und eine Übersetzung zu erstellen. Dies erfordert nicht spontane Äußerungen in einer Fremdsprache, aber die Bereitschaft, sich intensiv mit einem Text auseinanderzusetzen.
Übersetzte Texte werden besprochen und ausgewertet. Erste Kenntnisse der Textanalyse und -interpretation werden erworben.
Was bietet Latein?
Latein hilft wenig, wenn man sich im Ausland eine Tasse Kaffee bestellen oder sich mit seinem Tischnachbarn unterhalten möchte. Aber: Latein ist ein grundlegender Bestandteil europäischer Bildung.
Latein zu lernen hat viele Vorteile:
- Latein ist „Gehirngymnastik“; es fördert die Wendigkeit im Denkprozess.
- Die Erarbeitung der lateinischen Grammatik fördert das Verständnis von Grammatik und Sprache.
- Die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten in der Muttersprache Deutsch werden erkannt und damit der Wortschatz der Schülerinnen und Schüler vergrößert und ihr Gespür für die Feinheiten einer Sprache geschärft.
- Der Zugang zu anderen europäischen Fremdsprachen wird erleichtert.
- Die Fähigkeit, eigene Texte bewusst und sinnvoll zu gestalten, wird geschult.
- Lateinschülerinnen und -schüler erhalten Einblicke in die Lebens- und Denkweise der Römer und ihr Weiterleben in der Literatur, Politik, Philosophie, Kunst, Rechtsprechung und den Sprachen und Sitten Europas.
- Mit dem Eintauchen in die Welt der Antike sollen die Schülerinnen und Schüler Interesse, Neugier, Offenheit und Respekt gegenüber fremden Traditionen und Lebensweisen entwickeln.
- Noch immer ist das Latinum eine Grundvoraussetzung für das Studium zahlreicher Fächer an der Universität. Der Erwerb des Latinums an der Schule (für die zweite Fremdsprache mit Abschluss der Klasse 11) ist leichter und gewinnbringender als an der Universität.